Schmerztherapie

Belastungen im Alltag reduzieren sowie die körperliche Leistungsfähigkeit und damit das Wohlbefinden  verbessern.

Schmerztherapie

Schmerz ist ein häufiges Symptom vieler Erkrankungen und soll uns vor drohenden körperlichen Schäden warnen bzw. auf bestehende Schäden aufmerksam machen. Er kann jedoch zu einer eigenständigen Erkrankung werden (chronischer Schmerz), beispielsweise dann, wenn ein akuter Schmerz trotz geeigneter Behandlung nicht vergeht.

Akute Schmerzen lassen sich nach Klärung der Ursache meist rasch lindern (z.B. verstauchter Knöchel, entzündeter Blinddarm, gebrochenes Bein). Die Therapie chronischer Schmerzen stellt für die Patienten und Behandler eine grössere Herausforderung dar.

Die Auswirkungen chronischer Schmerzen

Wenn Schmerzen über Monate oder Jahre bestehen bleiben und die auslösende Erkrankung oder der Unfall bereits weit zurück liegen, dann hat die Schmerzerkrankung Einfluss auf viele Lebensbereiche. Die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Körpers ist eingeschränkt (biologisch). Zwischenmenschliche Beziehungen im beruflichen und privaten Umfeld verändern sich (sozial).  Das emotionale Wohlbefinden und die Lebensqualität nehmen ab (psychisch). Eine verminderte Leistungsfähigkeit und veränderte zwischenmenschliche Beziehungen verstärken die erlebten Schmerzen. Es entsteht ein Teufelskreis, der durch eine geeignete Therapie durchbrochen werden soll.

Individuelle Therapieansätze

Die Ursachen und Auswirkungen chronischer Schmerzen variieren deutlich und die verschiedenen Lebensbereiche sind unterschiedlich stark betroffen. Die individuelle Therapie berücksichtigt diese Unterschiede und basiert auf dem bio-psycho-sozialen Model chronischer Schmerzen (multimodale Therapie).

Der Behandlungsplan setzt eine ausführliche Anamnese, eine körperliche Untersuchung und die Besprechung bisheriger Untersuchungen voraus. Eine Abklärung durch verschiedene Fachdisziplinen ist häufig notwendig (interdisziplinär), um den Schmerz bestmöglich einzuordnen.

Die Therapie chronischer Schmerzen umfasst je nach Befund:

  • Medikamente
  • Manualmedizinische Behandlungstechniken
  • Einbezug anderer Fachdisziplinen / Spezialisten
  • Schulungen des Krankheitsverständnis
  • Erlernen von Strategien im Umgang mit Schmerzen
  • Infiltrationen
  • Neuromodulatorische Verfahren bei
    • Persistierenden postoperativen Schmerzen (PPP)
    • Chronisch regionales Schmerzsyndrom (CRPS) Typ I und Typ II
    • Polyneuropathie
    • Peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK)
    • Angina pectoris (AP)
    • Trigeminusneuralgie
    • Clusterkopfschmerz
  • Implantation von Morphinpumpen bei Tumorschmerzen

Ziel der Schmerztherapie

Ziel der Behandlung chronischer Schmerzen ist es, die verschiedenen Belastung im Alltag zu reduzieren, sowie die körperliche Leistungsfähigkeit und damit das Wohlbefinden zu verbessern. Eine Schmerzfreiheit kann bei jahrelang bestehenden Schmerzen häufig nicht mehr erreicht werden. Dann ist es wichtig den Umgang mit (Rest-) Schmerzen zu trainieren. Die Behandlung verlangt vom Patienten ein hohes Mass an Eigenleistung angeleitet durch erfahrene Schmerztherapeuten.

Weitere Informationen über die Entstehung und den Umgang mit chronischen Schmerzen können in verschiedenen Sprachen auf der Website von „Retrain Pain“ gefunden werden:  

Das ist der grösste Fehler bei der Behandlung von Krankheiten, dass es Ärzte für den Körper und Ärzte für die Seele gibt, wo beides doch nicht getrennt werden kann.

PLATO

Fachdisziplinen / Spezialisten

Zum Beispiel:

  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • Osteopathie
  • Orthopädie
  • Neurologie
  • Angiologie
  • Psychologie/Psychiatrie
  • Hypnose
  • Komplementärmedizin
  • Kunsttherapie

Fehlbildungen

z.B. Arnold-Chiari-Malformation, Tethered Cord

Gefässerkrankungen

z.B. AV-Fistel, AVM, Cavernom

Wirbelbrüche

insbesondere bei Osteoporose oder durch Metastasen

Degenerative Erkrankungen

Bandscheibenvorfall, Spinalkanalstenose, Gelenksarthrosen oder Instabilität)

Tumore

z.B. Metastasen, Meningeom, Neurinom, Ependymom

Neurologische Ausfälle

z.B. Lähmungen, Gefühlsstörungen, Störung der Blasen- / Darmfunktion

Techniken

Neuronavigation, Mikroskop, Endoskop, intraoperative Bildgebung, Neuromonitoring

Anhaltende Beschwerden
nach einem Unfall

z.B. Schwindel, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen (Post-Commotio-Syndrom)

Gefässfehlbildung

z.B. Aneurysma, AV-Fistel, AV-Malformation

Tumore

z.B. Metastasen, Meningeom, Gliom, Ependymom

Bildgebung

Röntgen, MRI oder CT